In diesem Jahr galt es, zwei Jubiläen des Dehnstags-Ovends-Clubs ( DOC ) der Abteilung Breitensport in angemessener Form zu feiern:
- 50 Jahre Bestehen der DOC-Gruppe
- 40. Radtour
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens haben wir uns an einem heißen Tag im August früh morgens mit dem 9-Euro-Ticket von Neunkirchen über Hennef und Köln in die „verbotene Stadt“ nach Düsseldorf aufgemacht.
Auf das vom Organisator angekündigte Abenteuer „Bahn und Bus“ mussten wir auf der Hinfahrt in die verbotene Stadt leider verzichten. Die Bahn zeigte sich ausnahmsweise von der besten Seite. Wir erreichten die Altstadt von Düsseldorf vor der geplanten Ankunft, so dass wir den vorgesehenen Zeitpuffer voll ausnutzen konnten. Leider mit einem Manko: Die Düsseldorfer Gastronomie war auf diesen frühen Besuch nicht vorbereitet. Die Trinkstellen waren noch geschlossen. Vielleicht war das Bier auch noch nicht „alt“ genug.
Gott sei Dank lag unser Schiff schon vor Anker. Die Köln-Düsseldorfer- Schifffahrtsgesellschaft (K-D) hatte sich auch wirklich bemüht und für unsere Panoramatour das jüngste und modernste Partyschiff vorbereitet, mit allen Extras und einer Bar auf dem Aussichtsdeck. Nachdem wir endlich unser erstes Getränk an der Bar in Empfang nehmen konnten, wurden die Leinen gekappt und es ging los. Übrigens: Es gab neben Pils in Krügen auch sogar Kölsch, allerdings ebenfalls in Krügen.
Dafür hatten die Kölner scheinbar auf dem Rhein nicht so viel Wasser bis nach Düsseldorf weitergeleitet, denn es herrschte Niedrigwasser. Beim Boarding des Schiffes ging es schon erkennbar abwärts. Auch konnten wir nicht in den Medienhafen einlaufen. Vielleicht hat sich der Kapitän auch nicht getraut.
Nach der Schiffstour brauchten wir unbedingt feste und flüssige Nahrung, denn wir waren ja alle früh aufgestanden. Die Düsseldorf-Profis unter uns DOClern empfahlen von den ca. 200 Theken das Brauhaus „Uerige“ (Motto: Alles andere ist alt!). Wir fanden noch Biertische im Schatten unter den Bäumen. Der Kellner muss seine Ausbildung wohl in einem Kölner Brauhaus gemacht haben. Wir haben uns gleich wie zu Hause gefühlt. Es wurde nicht lange gefragt, sondern einfach Altbier vor jedem hingestellt und Striche auf dem ersten erreichbaren Deckel gemacht.
Gestärkt und mit Altbier ausreichend versorgt, haben wir uns dann der Altstadtführerin anvertraut. Kreuz und quer an den 200 Theken der Altstadt vorbei hat sie uns interessante Details und Anekdoten zur Geschichte vermittelt. Was wir auf jeden Fall gelernt haben: In Düsseldorf gibt es nur(!!!) 5 Brauhäuser, aber 14.000 noch mit Gas betriebene Laternen. Außerdem sucht Düsseldorf ganz dringend unverheiratete Jungfrauen, damit sich der verdrehte Turm der Lambertus Kirche wieder zurück-/ gerade dreht. Oder liegt es an der Verwindung des zu jungen Holzes, das der Zimmermann nach einem Brand verbaut hatte. Die anwesenden DOCler wissen Bescheid.
Nach der Stadtführung ging es wieder in den Untergrund und mit U-Bahn und Bus zur Classic Remise mit den vielen Oldtimern in einem komplett renovierten 30-ständigen Lokschuppen aus der Zeit der Dampfloks. Allerdings waren nur einige ganz wenige Autos älter als wir. Also wer waren die Oldtimer?
Nach einem Besuch in dem angeschlossen Restaurant hat jeder Ausschau nach seinem Wunschauto/ Oldtimer gehalten. Wobei einige Preise schon gewöhnungsbedürftig waren. Außerdem hätten fast alle DOCler trotz unseres regelmäßigen Trainings kaum mehr in die tiefliegenden Ferraris, Lamborghinis usw. einsteigen können. Wenn doch hinein, dann wahrscheinlich auf allen Vieren hinaus und gleich zum Orthopäden.
Nach diesem Ausflug in die Luxuswelt ging es wieder mit dem 9-€-Ticket zurück nach Hause, natürlich mit einem notwendigen Boxenstopp in Köln.
Bei der Fahrt von Düsseldorf nach Köln hat die Bahn endlich dem Wunsch nach Abenteuer ein wenig entsprochen. Unter den ausgefallenen Zügen hat es dann doch ein Regionalexpress geschafft. Allerdings hatte man den Eindruck, dass die Kölner alles versucht haben, die Einreise von der verbotenen Stadt mit Weichen-/ Signalstörungen, Langsamfahrstrecken usw. so schwer wie möglich zu machen.
In Deutz wollten wir eigentlich beim Lommy dicke Kottelets essen, aber die Leute standen zum Trinken schon auf der Straße. Also zurück zum Bahnhof Deutz und ins Deutzer Brauhaus. Nachdem man Biertische für uns freigeräumt hatte, gab es endlich wieder frischgezapftes Kölsch aus richtigen Kölschgläsern.
Ausreichend gestärkt ging es auf die letzte Etappe von Deutz nach Neunkirchen.
Fazit:
Für die Bahn-Profis unter den DOClern war es eine ganz normale Tour, für die Amateure und Neukunden das versprochene Abenteuer. Und alles für nur 9 €.
Das zweite Jubiläum, die 40. DOC-Radtour, fand am ersten Septemberwochenende statt.
Nach den Bergetappen der 39. Radtour im Bergischen Land im letzten Jahr ging es diesmal ins Münsterland mit fast durchgehend flachen Strecken. Kein Akku der E-Bikes wurde leer gefahren. Auch unsere 2 DOCler mit den „analogen“ Rädern konnten das hohe Tempo recht gut mithalten.
Von unserem Hotel in Lüdinghausen/Seppenrade radelten wir am Freitag, 02.09., zum Schloss Nordkirchen „Westfälisches Versailles“. Nach einer Besichtigung mit Führung ging es weiter auf Abschnitten der „100 Schlösser Route“ zurück zum Hotel. Die von den Organisatoren ausgewählte Strecke führte durch eine typische Münsterland-Landschaft mit vielen Höfen, Äckern und Wiesen. Aufgrund der Maisernte mussten wir immer mal wieder extrem großen Traktoren mit Anhängern ausweichen, die wohl im Akkordbetrieb fuhren.
Am Samstag, 03.09., führten uns die Organisatoren nach Münster. Nachdem wir in dem Fahrrad-Gewusel unsere Radgarage gefunden und eine kleine Stärkung eingenommen hatten, waren wir gespannt auf den nächsten Höhepunkt, eine Führung im Altstadtbereich. Unsere Stadtführerin hat uns wirklich alle mit ihrem Engagement und lockeren, mit Witz gespickten Vorträgen begeistert. Als sich ein DOCler auch noch als gebürtiger Osnabrücker geoutet hatte, nahm sie diese Steilvorlage gerne auf und erwähnte immer wieder mit einem Augenzwinkern die Rivalität zwischen beiden Städten in der älteren, aber auch jüngeren Geschichte.
Nach 40 km Radfahren zurück zum Hotel ( 80 km an diesem Tag ) waren alle froh, endlich aus dem Sattel zu kommen.
Abends haben wir uns dann in dem historischen Restaurant „Mutter Siepe“ versammelt, um neben dem Essen auch in lockerer Runde über die vielen, gemeinsamen früheren Radtouren und auch Bergtouren zu plaudern. Nach dem Motto: Erinnert ihr Euch noch ….?
Neben unserer langen Tafel hatte Mutter Siepe noch eine weitere lange Tischreihe für eine Frauengruppe aufgestellt. Zufall oder nicht. Auf jeden Fall hat dies unseren Tenor animiert, einige Lieder vorzutragen, mit besonderem Applaus von der Frauengruppe. Bevor es aber zu einem längeren, gemeinsamen Liederabend kommen konnte, kam leider der Busfahrer und sammelt die Frauen für die Heimfahrt ein.
So waren wir am Sonntagmorgen ausgeschlafen und fit für die dritte Radtour, eine Burgen-Tour und entlang des Dortmund-Ems-Kanals. Für einen Rheinländer ist es erstaunlich, wie viele Burgen ( meist Wasserburgen ) es im Münsterland gibt.
Fazit der 3 Tage:
Keine Panne, keine Verletzungen, viel Sonnenschein, Eddys mobile Bar immer rechtzeitig vor Ort an den Erfrischungsstationen, Kultur und Natur in einem ausgewogenen Verhältnis.
Zwei DOCler haben sich schon bereit erklärt, die 41. Radtour in 2023 zu organisieren.
Gleichzeitig läuft auch schon die Bewerbungsfrist für die Organisation der Radtour in 2024.
Zum Schluss noch ein Hinweis:
Wenn jemand nach dem Lesen dieses Berichts zukünftig gerne an den sportlichen Aktivitäten der DOC-Gruppe, aber auch der Frauengruppe der Abteilung Breitensport teilnehmen möchte, verweisen wir für weitere Erläuterungen und Kontakte auf die entsprechende Website des Turnvereins.
Breitensport im Turnverein 1908 Neunkirchen
Für die Abteilung: RC