Der „Vulkan-Express“ – (Fotos: „Dehnstachs-Ovends-Club“)
Die „DOC-Freunde“ (Dehnstachs-Ovends-Club) im Turnverein erinnern sich gerne an herrliche Fahrradtouren in den letzten 35 Jahren. Alles begann im Jahre 1983. Ziele wie Berlin, Holland, Belgien, Dresden, Neckartal, Taubertal, Teutoburger Wald, Münsterland, Lüneburg, Niederrhein und viele andere Fahrten standen bisher auf dem Programm. Die Touren waren nur mit weiten Anreisen per Auto, Zug oder Flugzeug möglich. Dass es auch ohne lange Anreisen und ohne Gepäck möglich ist, hat die diesjährige dreitägige Radtour gezeigt, denn Rhein, Eifel und Ahr waren unser Ziel.
Und so starteten wir freitags unsere erste Tagesetappe direkt von Neunkirchen in Richtung Rhein. Die Organisatoren Jürgen und Josef hatten gutes Wetter bestellt. Aber schon nach zwei Kilometern gab es hinter Wolperath die erste (und letzte) Panne. Sie war schnell behoben. Und so freuten wir uns auf den Frühschoppen in Ullis Domizil in Hennef. Über den Siegradweg erreichten wir Bonn-Graurheindorf. Die Besichtigung der bekannten „Doppelkirche“ war angesagt. Leider war die obere Kirche wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Rechtsrheinisch, mit einem weiteren Zwischenstopp auf der Insel Grafenwerth, erreichten wir mit der Linzer Fähre unser Rhein-Hotel „Arte“ in Kripp.
Am Samstag waren bei einer Strecke von 90 Kilometer insgesamt 550 Höhenmeter zu überwinden. Doch es gab eine super Überraschung. Von Brohl-Lützing brachte uns der ‚Vulkanexpress‘ als Schmalspureisenbahn mit einer Doppellock mit je 300 PS (Foto unten) durch eine tolle Landschaft vorbei an Burg-Brohl zum Zielbahnhof Engeln in der Eifel. Die ‚Brohltalbahn‘ ist eine meterspurige Schmalspurbahn zwischen Brohl am Rhein und Engeln. Die ursprünglich bis Kempenich führende Strecke wird heute noch auf 17,75 Kilometern Länge als planmäßige Touristikbahn namens „Vulkan-Express“ sowie in geringem Maße auch für den Güterverkehr genutzt.
Eine circa 12 Kilometer lange Abfahrt von der Hocheifel über Ahrbrück nach Altenahr war mit dem Fahrrad schnell geschafft. Nach dem Mittagsessen in Altenahr führte uns der Radweg mitten durch das Rotweinparadies Ahrtal über Mayschoß, Rech, Dernau, Marienthal zurück nach Kripp. Der Ahrtalradweg führt durch eine reizvolle und abwechslungsreiche Naturlandschaft mit historischen Städten und lebhaften Weinorten und ist bei Sonnenschein wirklich ein Erlebnis.
Die Sonntagstour verlief zurück rechtsrheinisch bis zur Siegfähre. Die Bergheimer Fähre ist die einzige, die bis heute erhalten geblieben ist und damit einzigartig in Deutschland. Sie wird wegen des ständigen Hochwassers notwendigerweise jährlich renoviert. Wer vom Fahrradsattel aus die Sieg stets vor Augen hat, weiß, dass mit von Mörikes „blauem Band“ nur die Sieg gemeint sein kann. Deshalb genossen wir diesen Radweg bis Hennef und von dort hinauf zur gemütlichen Gaststätte ‚Linde‘ in Happerschoß. Kaffee und selbstgebackener Kuchen waren nach dem strammen Anstieg vom Allner Wald hinauf mehr als verdient.
Alles in allem, es war wieder eine gelungene Tour. 3.162 Kilometer sind geschafft. Bleibt uns nur zu bedanken bei den beiden Turnerfreunden Eddy und Hanno, die uns unterwegs stets mit edlen Getränken und Snacks überrascht und verwöhnt haben. Insbesondere den Organisatoren Jürgen und Josef für die hervorragende Planung und Organisation sowie der Ehefrau von Jürgen, die den Gepäcktransfer zum und vom Hotel übernommen hat, ein herzliches „Dankeschön“. Und: Wir freuen uns schon auf die nächste Radtour im September 2019.
Otto-Stephan Klocke (für den „DOC“)
07.10.2018